Liebe Freunde guter Bücher!
Nicht alles, was mit großen Plakatständern und eigenen Schaufenstergestaltungen angepriesen wird ist es auch wert, gelesen zu werden.
Auf den folgenden Seiten möchte ich Ihnen ein paar Büchertipps geben, natürlich sehr persönlich gefärbt. Vorwiegend Neuerscheinungen, ohne Berücksichtigung diverser Bestsellerlisten.
Sollten Sie das eine oder andere Buch kaufen wollen, so bitte ich um Ihre Bestellung. Nein, ich liefere nicht innerhalb von einem Tag frei Haus. Ein wenig Vorfreude auf das Eintreffen durch den Postboten ist bei meinen Lieferungen inkludiert. Qualität geht vor Geschwindigkeit. Wir hetzen eh schon alle viel zu wahnwitzig durch die Tage.
LESEN HILFT fast immer.
Auf unserer neuen ONLINE-Seite können Sie stöbern und suchen… und gerne auch BESTELLEN.
Ihr Hannes Hofinger
Wer sich in Tirol bewegt oder gar herumtreibt, wird Tirolernder genannt. Dieser Status dient dem Geschäft, das seit Generationen über dem Lande liegt. Vom Dirndl an der Rezeption eines Hotels bis zur Administrator-Maus am Schaltpult eines Klärwerks ist alles für den Tourismus stilisiert und sterilisiert.
Wenn zwei Menschen miteinander reden, sitzt in ihren Vorstellungen immer ein Kommissar dabei, der ihr Gespräch kontrolliert, ob es auch für den Tourismus schön genug ist.
Die Menschen reden wie alle Unterdrückten einer Monokultur klug mit Anspielungen und Irrwitzen miteinander, um etwaige Geheimdienst-Informanten der touristischen Republik Tirol zu hintergehen.
Der öffentliche Verkehr ist durch seine immense Förderung zur Universalkultur geworden. Das Theater spielt sich nicht mehr an den Spielstätten ab, sondern auf dem Weg dorthin.
Die Öffi-User reden in klugen Portionen über die Welt, quasi als die echten Schauspielenden des Landes, die Tag und Nacht das eine Stück aufführen: Tirol.
Over-tyroled zeigt in siebzig dramatischen Schnapp-Atmungen, wie die Tirolernden alles in Gold verwandeln, indem sie es für den Tourismus aufbereiten.
Mittlerweile kommen die Menschen in Scharen nach Tirol, um mit den Öffis zu fahren und bei dieser Gelegenheit auf die Tirolernden zu treffen, die längst durch Übertreibung alles zu einer großen Heimat für alle gemacht haben.
Die Höhlenzeichnungen sind seit Jahrtausenden das Verständigungsmittel der alpinen Bevölkerung. Hier kann mit einem einzigen Strich seit Jahrtausenden ein komplizierter Sachverhalt geklärt werden.
Verlag Hannes Hofinger
ISBN 978-3-9505593-0-9
92 Seiten, € 9,90
Paperback
Die geheimen Visionen des Bartholomäus Holzhauser
Der kirchenhistorisch bedeutendste Dekan von St. Johann in Tirol war zweifellos Bartholomäus Holzhauser. 1613 wurde er als Sohn eines Schusters in Laugna bei Augsburg geboren, und mit 20 Jahren begann er ein Studium an der Universität Ingolstadt, das er als Magister der Philosophie und Lizentiat der Theologie 1640 abschloss. Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden viele Priester vertrieben oder fielen vom Glauben ab. In dieser Zeit fasste Holzhauser den Entschluss, ein Institut von Weltpriestern zu gründen, um den Geistlichen die alltäglichen Sorgen abzunehmen und ihnen im Krankheitsfall Versorgung zu bieten. Schon in Ingolstadt scharte er Gleichgesinnte um sich. Der Chiemseer Bischof, Johann Christoph von Liechtenstein-Kastelkorn unterstützte Holzhauser und verschaffte ihm eine Stelle als Kanonikus in Tittmoning. Hier wurde die Gemeinschaft der „Bartholomäer“ oder „Bartholomiten“ 1640 gegründet. Zwei Jahre später ernannte der Bischof Holzhauser zum Dekan von St. Johann im Leukental. In dieser Funktion setzte dieser zahlreiche Reformen durch, denn der Aberglaube und die Unwissenheit in religiösen Dingen waren im Volk weit verbreitet. Auch im St. Johanner Dekanatspfarrhof gründete er eine weitere Gemeinschaft von Weltgeistlichen, die das vorlebten, was sie auch predigten, und Holzhauser hatte Erfolg damit. Sein Institut erhielt großen Zuspruch. Als der Kurfürst von Mainz und Bischof von Würzburg, Johann Philipp von Schönborn, auf die Priestergemeinschaft und deren Gründer aufmerksam wurde, wollte er den im Rufe der Heiligkeit stehenden Bartholomäus Holzhauser als Berater in seiner Nähe wissen. Schönborn wurde Holzhausers großer Gönner, er holte ihn zu sich und ernannte ihn 1655, nachdem dieser die Pfarre St. Johann in Tirol resigniert hatte, zum Pfarrer und Dekan von Bingen am Rhein. In der Gegend um Bingen wird Bartholomäus Holzhauser bis heute wie ein Heiliger verehrt. Bartholomäus Holzhauser verfasste auch Schriften mit Prophezeiungen und Zukunftsvisionen als Auslegungen der Apokalypse, die gerade in schlechten Zeiten immer wieder hervorgeholt wurden. Seine Prophezeiungen und Weltuntergangsvisionen machten die Nationalsozialisten fast 300 Jahre nach seinem Tod noch nervös. So kam es dazu, dass die Gestapo 1940 im St. Johanner Pfarrhof erschien, um Holzhauser zu verhaften, weil seine Schriften Hochverrat gegen Führer und Reich seien. Sie fanden aber nur das historische Portrait des asketischen Priesters. Mit hochrotem Kopf mussten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Mag. Peter Fischer
Verlag Hannes Hofinger
ISBN 978-3-9505074-9-2
59 Seiten, € 10,-
Paperback
Das Zeit- und Wunderbiechl
Johannes Prugger hinterließ mit seinem „Zeit und Wunderbiechl“ eine Chronik, die interessante Einblicke in das Alltagsleben der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bietet. Prugger war zwar kein Gelehrter aber als Bauer des stattlichen Hofes zu Götschen im Weiler Sperten bei St. Johann in Tirol ein angesehener Mann. Das Museum St. Johann in Tirol besitzt zwei Portraits von Hans Prugger, der 1734 im Alter von 74 Jahren verstarb.
Inhalt:
Mit seinem „Zeit und Wunderbiechl“ gibt Prugger Einblicke in das alltägliche bäuerliche Leben. Er schreibt von Wetterphänomenen, Ernte und Lebensmittelpreisen. Darüber hinaus berichtet er über zahlreiche Ereignisse seiner Zeit, wie von den Besuchen hochgestellter Persönlichkeiten und durchziehenden Regimentern, von Naturkatastrophen und Seuchen, von Verbrechen und Teuerungen sowie vom Verlauf der Kriege gegen Frankreich und die Türken.
Verlag Hannes Hofinger
ISBN 978-3-9505074-0-9
524 Seiten, € 39,90
Hardcover
Fotografie & Film
Der Koch: „Ihre Fotos gefallen mir,
Sie haben bestimmt eine gute Kamera!“
Der Fotograf (nach dem Essen):
„Das Essen war vorzüglich –
Sie haben bestimmt gute Töpfe!“
Johannes Hofinger
Verlag Buchversand Fotografie Film
Kaiserweg 8
6380 St. Johann in Tirol
Austria