Buchempfehlungen von Hannes Hofinger

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Was ich derzeit lese…

Ich lese ja immer mehrere Bücher gleichzeitig, nein, natürlich nicht gleichzeitig, das geht nicht. Schon hintereinander, aber eben abwechselnd. Durcheinander. Nach Lust, Laune und Stimmung.

Bei der 800seitigen Schwarte „Demon Copperhead“ von Barbara Kingsolver hab ich das erste Drittel durch. Worum es da geht? In der Beschreibung des Verlages liest sich das so: Ein Trailer in den Wäldern Virginias. Das Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der »Hillbilly-Cadillac«-Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups, aufgegeben von sämtlichen Superhelden und dem Rest der Nation. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt – die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, trotz allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslichen Verlust. Es ist seine Geschichte, erzählt in seinen Worten, unbekümmert, vorwitzig, von übersprudelnder Lebenskraft. Ein mitreißender Roman über ein Leben auf Messers Schneide, in dem in jedem Moment Hoffnung aufscheint. 

Ich brauchte ein paar Seiten, bis ich in diesen Schreibstil hineinfand, aber wenn man sich erst einmal eingelesen hat, dann ist dies Vergnügen pur. Bei der Leipziger Buchmesse letzte Woche meinte ein Rezensent: Kaufen sie das Buch nicht gleich. Gehen sie in die Buchhandlung, lesen sie ein paar Seiten. Entweder sie sind begeistert oder es spricht sie nicht an. Erst dann entscheiden sie sich!
Ich halte dies für einen guten Tipp.

Barbara Kingsolver hat für dieses Werk sowohl den PULITZER-PREIS, als auch den WOMEN´S PRIZE FOR FICTION 2023 erhalten. Ich finde: absolut zu Recht! Stephen King meint „Erzählkunst at its best“

Warum ich dennoch erst bei Seite 293 bin? Weil ich Abwechslung liebe. Und so liegt neben dieser grandiose Neuerzählung von Dickens David Copperfield die eben erschienene Biografie über Immanuel Kant.

Immanuel Kant. Der Magier der Vernunft“ Warum Kant? Weil ich neugierig war, wie der renommierter Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer das Werk Kants sieht. In 24 Episoden unternimmt er es, dem Leben Kants nachzuspüren und die Besonderheiten seiner Methode zu erfassen. Da schreibt kein Philosoph über einen angehimmelten Lehrer, sondern ein Literat versucht einen essayistischen Zugang. Und der Versuch gelingt. Ich verstehe nicht alles, aber wesentlich mehr als vor der Lektüre.

Und zur Belustigung ein kleiner KAFKA gefällig? Nein, ich bin nicht übergeschnappt. Die Ankündigung des ORF, dass an zwei Tagen eine Miniserie über Franz Kafka ausgestrahlt wird, hat mich animiert, Kafka nachzulesen. Neben meiner 3bändigen Kafka-Biografie von Rainer Stach steht seit Kurzem „Komplett Kafka“ von Nicolas Mahler, erschienen bei Suhrkamp. Ein kleines Buch, eine Comic-Biografie! Franz Kafka hat ja auch liebend gerne gezeichnet. Sein Zeichnen hätte ihn einst „mehr befriedigt als irgendetwas“ schrieb er an seine Dauerverlobte Felice Bauer.

Nein, ich lese nicht nur hochgeistige Literatur, ich genieße auch zwischendurch einen guten Krimi oder einen intelligenten Roman. Und so freue ich mich schon sehr auf den neuen Roman „Und alle so still“ von Mareike Fallwickl, der im April erscheinen wird.  Auch, obwohl in der Verlagsankündigung steht, es handle sich „um den großen feministischen Gesellschaftsroman der Bestsellerautorin von „Die Wut, die bleibt““, so werde ich dennoch hineinblättern. Ihr Roman „Dunkelgrün, fast schwarz“, erschienen 2019, ist etwas vom Besten, das ich seit Langem gelesen hatte.

Noch ein Buch liegt auf dem Schreibtisch. „Doppler“ Debüt von Thomas Olah, erschienen bei müry salzmann. 220 Seiten. Ich bin bei Seite 97 und habe keine einzige Seite bereut. Die Wiener Zeitung schreibt darüber: „Wie ein Debüt liest sich hier rein gar nichts – weder Themenwahl noch die selbstbewusste Dramaturgie und schon gar nicht die Sprache, die Szenarien mit spielerischer Ironie ausstaffiert und den Figuren Tiefenschärfe gibt.“
Lesenswert!

Hannes
Lego, ergo sum

PS.: Deine Meinung zu den Büchern würde mich interessieren. Wenn Du Lust hast: info@hannes-hofinger.at

 

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Johannes Hofinger
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